Unterrichtsausfall an Schulen im Kreis Olpe – SPD-Landtagskandidatin Christin-Marie Stamm: „Unterrichtsgarantie der Landesregierung gescheitert – Bildungspolitik braucht einen Neustart“

Die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zeigt, wie massiv der Unterrichtsausfall an vielen Schulen in NRW ist. Auch im Kreis Olpe, beispielsweise an der Sekundarschule in Olpe sind demnach beispielsweise 5,6% des Unterrichts im Schuljahr 2018/2019 ersatzlos ausgefallen.

Die SPD-Landtagskandidatin Christin-Marie Stamm fordert daher, die Schulen personell besser auszustatten. Viele Schulen in NRW leiden unter massivem Unterrichtsausfall und leider sind auch Schulen im Kreis Olpe betroffen. So zeigt es die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage. Das Schulministerium hat auf Anfrage der Sozialdemokraten eine Aufstellung zum Ausfall von Stunden herausgegeben, die auf einer flächendeckenden Erhebung basiert. An der Franz-Hitze-Grundschule in Olpe-Rhode sind im Schuljahr 2018/19 demnach beispielsweise 4,4% der Stunden ersatzlos ausgefallen. Am Städtischen Gymnasium in Olpe lag die Unterrichtsausfallquote bei 3,8%. An der Martinus-Schule mit dem Förderschwerpunkt Sprache in Attendorn waren es 3,9%. Insgesamt sind in NRW im Schuljahr 2018/2019 etwa 3,3 Millionen Unterrichtsstunden ausgefallen. Für das Schuljahr 2019/2020 liegen die Daten aufgrund der Corona-Pandemie nur unvollständig vor.

„Die Zahlen zeigen: Die Schwarz-Gelbe Landesregierung ist mit dem Versprechen einer Unterrichtsgarantie kläglich gescheitert“, sagt die SPD-Kandidatin Christin-Marie Stamm. „Es reicht eben nicht, den Unterrichtsausfall mit einem aufwendigen Verfahren, für das sogar zusätzliches Personal in den Schulen gebunden wird, nur zu messen. Man muss auch was dagegen tun.“

Besonders auffällig sei in der Erhebung die ungleiche Belastung der Schulformen. Haupt-, Real- und Gesamtschulen hätten häufig einen weitaus höheren Ausfall an Schulstunden zu beklagen als die Gymnasien. Auch hier in der Region zeigen sich solche Diskrepanzen. So fielen im Schuljahr 2018/19 in der Gesamtschule in Wenden 3,4% der Stunden aus. Am Rivius-Gymnasium in Attendorn waren es nur 1,8% der Stunden.

Für Christin-Marie Stamm ist die Erhebung daher ein eindeutiges Indiz dafür, dass NRW umgehend einen echten schulscharfen Sozialindex benötigt. „Dieser zeigt anhand eindeutiger Indikatoren, wo Geld, Lehrkräfte und multiprofessionelle Teams am dringendsten gebraucht werden. Denn Kinder mit größeren Bildungsnachteilen brauchen mehr individuelle Förderung.“

Darüber hinaus macht sich die SPD in Nordrhein-Westfalen für die Einführung der Entgeltstufe A13 als gleiches Einstiegsgehalt für Lehrkräfte aller Schulformen stark. „Eine Grundschullehrerin verdient aktuell zum Berufseinstieg etwa 640 Euro weniger pro Monat als ihre Kollegin am Gymnasium. Das ist ungerecht und macht andere Schulformen im Vergleich zu Gymnasien unattraktiv“, so Christin-Marie Stamm. Die Regierung in Düsseldorf lehnt den Vorstoß für eine Anpassung der Gehälter bislang allerdings ab.

„Wir werben für einen echten Neustart in der Bildungspolitik von Nordrhein-Westfalen. Bildung bewahrt unsere Demokratie und schafft soziale Gerechtigkeit“, erklärt die SPD-Politikerin. „Wir müssen das System neu aufstellen. Davon profitieren die Schülerinnen und Schüler auch hier vor Ort.“

Dazu gehört für die Sozialdemokratin neben einer massiven Personaloffensive auch eine Überprüfung der Bildungsinhalte durch eine Expertenkommission sowie ein New Deal für eine zukunftssichere Finanzierung des Bildungssystems. „Wir brauchen neue Verabredungen darüber, welchen Beitrag die verschiedenen Ebenen – und auch der Bund – dauerhaft für die Bildung in unserem Land leisten sollen“, fordert Christin-Marie Stamm. „Es geht darum, alle Kraft darauf zu konzentrieren, dass jedes Kind einen Schulabschluss erhält, mit dem es anschließend eine qualifizierte Berufsausbildung machen kann.“